Verfasser:in |
Bahr, Hermann |
Titel |
Die Jubelausstellung im Wiener Künstlerhause. 2.
Österreich, Italien, Norwegen |
Gesamttitel |
Zur Kritik der Moderne |
Erschienen |
- Zürich
- Verlags-Magazin (J. Schabelitz)
- 1890
- Seite 105–110
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Textanfang |
Das von aller Umgebung losgelöste, weltentfremdete Individuum in
seinen Verband zurückzuführen, durch seine Unterordnung unter die eingesehene
Notwendigkeit den Dünkel seiner Gottgleichheit zu brechen, die verkürzte
Wirklichkeit in ihr Recht zu restituieren – darum kämpft alle Gedankenarbeit
dieses Jahrhunderts. Weg mit dem Götzendienst der Persönlichkeit, mit der
unerträglich gewordenen Herrschaft der souveränen Menschenvernunft über alle Welt!
Wieder einmal ertönt, inbrünstig und voll heißer Sehnsucht, der Ruf nach Natur,
der jedesmal erschallt, so oft die Entwicklung des Geistes vor eine Wende gelangt,
und jedesmal in neuer Bedeutung. Die Persönlichkeit zu vertreiben und das
Unpersönliche herzustellen, wird die Devise der Kunst. Aber zähe, hartnäckig und
von beharrlicher Wehrkraft ist die Persönlichkeit, und zehnmal niedergeschlagen,
erhebt sie immer wieder das trotzige Haupt. |
Zusammenfassung |
Die realistische Malerei aus den drei Nationen wird in der
Ausstellung im Künstlerhaus erstmals als einige Bewegung sichtbar; was Bahr als
bedeutendes Ereignis ansieht. |
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TEXT |
Alternative Drucke |
hr: Die Jubelausstellung im Wiener
Künstlerhause. II. Österreich, Italien, Norwegen. In: Deutsche Wochenschrift,
Jg. 6 (1888) Nr. 13, S. 2–4. |
Schlagwörter |
Buch, Section, Buchtext |