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Mir träumt ein seltsamer Traum, spaßig und schmerzlich,
manchmal. Es ist auf einem Schlachtfelde, weit, in sanften Buckeln herabhängend,
dampfend. Da liege ich, in eine Fußangel des Glacis verstrauchelt, hart am Walle,
über die zerfetzte Fahne hingeworfen, die von meinem Blute raucht, mit
zerschossener Brust. Und ringsum liegen meine Freunde, näher, ferner, mit
überspanntem Muskel, das vom Krampf verzerrte Gesicht geschwärzt, aushauchend und
verröchelnd wie ich, viele Franzosen, Nordländer und auch einige einsame Deutsche.
Es sind nur Leichen und alles ist fahl vom Tode. Aber in dem unermeßlichen Leide
jubelt nur Lust überall und die verlöschenden Lippen lächeln und in der Luft ist
Hochzeit. Das Sterben hat den Sieg im Munde. |