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Ich hatte gestern Thomas Mann kaum verlassen, da stieß ich auf
René Schickele: nach dem Lübecker mit dem eingebornen südlichen Strahl auf den
Elsässer von der reinsten Art, in der der Deutsche mit dem Franzosen
zusammenhaust, einander nicht eben freundlich, aber unentbehrlich. Erst ging er,
ganz jung noch, nach Paris, da hielt er’s vor Sehnsucht nach dem andern Pol seines
Wesens nicht aus. Er kam nach Berlin, da fror ihn vor Heimweh nach Frankreich. Der
Krieg brach aus, der ja für den Elsässer, ob er hüben blieb oder überging, immer
ein Brudermord war. Der Krieg ist aus, der Friede macht Schickele zum Franzosen.
Aber er wird in diesem französischen Elsaß so wenig leben können, als einst im
deutschen, denn auch das französische wie einst das deutsche tut dem Elsässer
Gewalt an: auch Frankreich ist, wie Deutschland einst, nicht groß genug, um für
einen ganzen Elsässer Raum zu haben. | |