Verfasser:in |
Bahr, Hermann |
Titel |
Zehn Jahre |
Gesamttitel |
Bildung |
Erschienen |
- Berlin und Leipzig
- Insel
- 1900
- Seite 171–177
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Weitere Drucke (Bücher) |
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Textanfang |
Es ist jetzt gerade zehn Jahre her, dass ein junger Mann,
wunderlich aufgeregten und heftigen Wesens, durch die Strassen von Paris lief und
sich nicht fassen, nicht beschwichtigen konnte. Von einer grossen, nicht
ablassenden Unruhe aus der alten Heimath vertrieben, war er suchend durch die Welt
einem Sterne nachgezogen, den er niemals erblickt hatte, aber doch finden zu
müssen bei sich im innersten Gemüth gewiss war. |
Zusammenfassung |
Bahr blickt zurück auf die Anfänge der Wiener Moderne und ruft
in Erinnerung, dass es E. M. Kafka und ihm selbst bei dem Versuch, eine
österreichische Literatur zu entwickeln, nicht um irgendein literarisches
Programm, sondern um etwas »über den einzelnen Dichtern Schwebendes« gegangen
wäre, von dem »der einzelne Dichter nur ein Theil, ein anderer Theil viele
ungerühmt sich Mühende und wieder ein anderer Theil die aufnehmenden und
geniessenden und durch den Genuss das Kunstwerk erst vollziehenden Menschen im
Volke sind«. |
Link |
TEXT |
Alternative Drucke |
Hermann Bahr: Zehn Jahre. In: Die Zeit,
Jg. 20, Nr. 253, 5.8.1899, S. 91–92. |
Schlagwörter |
Buch, Section, Buchtext |