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Ein selbstgefällig perorierender Knirps belehrt einen geduldigen
alten Herrn so laut, daß auch wir andern alle, die den sich immer noch mehr
verspätenden Zug erwarten, gezwungen sind zuzuhören. »Daß diese Wirtschaft nicht
weiter geht,« erklärt er, »das weiß doch schon ein jeder! Denn warum? Das Geld
fehlt. Der Mensch braucht nämlich ein Grundkapital und folglich braucht auch das
Land ein Grundkapital, das ist es! Jetzt aber, wie verschafft es sich das? Ganz
einfach: wenn wir diese Länder, die früher einmal Österreich waren, jetzt aber
auseinander sind, öffentlich ein jedes versteigern! Also: Tirol, Salzburg,
Oberösterreich usw., wer gibt mehr dafür? Zum ersten, zum zweiten, zum dritten! No
da braucht uns Salzburgern doch wahrhaftig nicht bang zu werden, uns gewiß nicht,
weil wir ja weltbekannt sind, schon durch den Mozart. Gleich werden s‹ alle da
gelaufen kommen, der Engländer, der Italiener und der Franzos, gar aber der
Amerikaner, alle werden s‹ sich tummeln und mitlizitieren. No und warum soll sich
denn für Oberösterreich und Tirol nicht doch auch ein Liebhaber finden, ja
vielleicht sogar für Wien? Denn merkwürdige Gustos gibt’s in der Welt. Und grad so
möcht sich dann einmal erst zeigen, was ein jedes Land eigentlich überhaupt
wirklich wert ist! Da käm das dann endlich einmal deutlich zum Vorschein! Und so
wär das auch doch nur höchst gerecht! Wer aber dann für unser Landl schließlich am
meisten bietet, der Franzos oder der Engländer oder wer’s halt dann ist, dem
gehört’s; wir aber hätten dann ein Grundkapital, damit könnten wir erst wieder ein
ordentliches Leben anfangen. Er aber, der Amerikaner oder wer’s halt dann sein
wird, hätt damit dann doch auch selber gleich ein Interesse dran, daß er gut
wirtschaftet, weil keiner, der sich das Regieren so viel Geld hat kosten lassen
(denn sie möchten einander beim Ausbieten ja schon gehörig hinaufschrauben!),
nachher so dumm sein wird, daß er schlecht regiert, weil das ja sein eigenes Geld
wär, das er vertut, währendgegen die uns jetzt regieren, nicht das ihre, sondern
unser Geld vertun und auch doch gar keinen vernünftigen Anlaß haben, daß sie gut
regieren, weil s‹ ja dafür auch nicht mehr gezahlt kriegen, als wenn sie schlecht
regieren, also da wären sie ja dann doch Narren, sich erst anzustrengen, daß sie
gut regieren!« Volkesstimme. Man sieht daraus, daß wir erst gar keine Clarté mehr
brauchen, um uns den Nationalstolz abzugewöhnen. | |