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Im Novemberheft der »Neuen Rundschau« Fischers ein bedeutender
Aufsatz Robert Müllers, der uns, den Süddeutschen überhaupt, aber auch Russen,
Ungarn und Jugoslawen diese Prognose stellt: »Die politische und wirtschaftliche
Verschiebung zeigt sich in einer erhöhten auch unternehmerischen Tätigkeit der
Landstädte. Es entstehen Landgroßstädte, Bauernmetropolen. Hier ist der von
Eingewanderten geführten Sozialdemokratie ein Riegel vorgeschoben: die Kontinuität
urwüchsiger schwerfälliger Entwicklung. Trotzdem geht der Industrialismus ins
Agrare hinein, kein Zweifel. Wird der Bauer Unternehmer, Farmer,
Intensivbodenbauer, Maschinenverwerter wie der amerikanische Ökonom, so nimmt er
die Typik der Großstadt an. Wahrscheinlich, daß dieser Prozeß nicht ein
Bauernproletariat heranzieht, sondern eine Durchschnittsform erfindet, einen
konstitutionellen Kapitalismus. Der Bauer braucht zur intensiven Bodenbenutzung
Hände und auch Gehirne. Er muß, bei Depopulation der Großstadt, solche
Händeansiedlungen begünstigen und einmal sich konstitutionell mit ihnen
auseinandersetzen.« | |