Theodor Herzl und der Dreyfus-Prozeß. Hermann Bahr und Josef Redlich über Dreyfus und Herzl

Dr. T. N.: Theodor Herzl und der Dreyfus-Prozeß. Hermann Bahr und Josef Redlich über Dreyfus und Herzl. In: Neues Wiener Journal, Jg. 39, Nr. 13396, 8.3.1931, S. 2.

Verfasser:in Dr. T. N.
Titel Theodor Herzl und der Dreyfus-Prozeß. Hermann Bahr und Josef Redlich über Dreyfus und Herzl
Periodikum Neues Wiener Journal
Erschienen
  • 8.3.1931
  • Jahrgang 39
  • Nummer 13396
  • Seite 2
Allgemein

Aus Anlass der Verfilmung von Bruno Weils Buch zur Dreyfus-Affäre werden Bahr und Joseph Redlich um Stellungnahme gebeten und im Text referiert.

Textanfang Hermann Bahr teilt mit, Herzl fiel die Grausamkeit auf, mit der der Akt der Degradierung vollzogen wurde. Herzl wunderte sich im stillen über die sichtliche Freude, mit der die Strafe vollzogen wurde, fast als ob es ein Volksfest wäre. »Warum freuen sich die Leute so?« Diese Frage ließ ihn nicht los. Der Verräter hat sein Schicksal verdient, ihm ist recht geworden, aber wie kann man sich freuen, wenn ein Mensch leidet, auch mit Fug und Recht leidet? Er ist ein Verräter, aber auch ein Verrätet bleibt immerhin ein Mensch. Und Herzls Refrain lautetete: »Es gibt kein Volk ohne Land, ja noch mehr, es gibt keinen einzigen Menschen ohne Land! Er braucht es nicht zu kennen, er hat vielleicht gar nicht den Wunsch, er ist im fremden Land daheim, aber er muß wissen, daß es in der Welt irgendein Land gibt, das für ihn und die seinen vorbestimmt ist.«
Zusammenfassung Die Behandlung Dreyfus‹ und das Bedürnis, eine Heimat zu haben, bestimmen Bahrs Analyse Herzls.
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Schlagwörter Artikel in einem Periodikum, Stellungnahme