Verfasser:in |
Bahr, Hermann |
Titel |
Von Büchern |
Gesamttitel |
Bildung |
Erschienen |
- Berlin und Leipzig
- Insel
- 1900
- Seite 209–213
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Textanfang |
Bleibt man jetzt, durch die heisse Stadt schlendernd, vor einer
Buchhandlung stehen, um sich das Neueste anzusehen, so muss man erschrecken.
Welche Massen! Absurd bemalt, wild verschnörkelt, bald zu schmal, bald ganz
breit, immer seltsam an Form und Farbe – so schreien sie uns wie zudringliche
Bettler an. Es wird einem wirklich angst. |
Zusammenfassung |
Bahr beklagt die Masse an Büchern, die nun die Geschäfte füllen
und die allgemeine Verbreitung der Kunst, gefällig und formsicher zu schreiben.
»Alle Welt kann nämlich jetzt schreiben, sogar die Dilettanten; bis vor zehn
Jahren konnten es nicht einmal die Autoren.« Insofern sich jedoch das Talent
gerade in der Maßlosigkeit und Sprödigkeit zumindest der ersten Texte zeige, die
es verfasse, sucht Bahr nach dem »schlechten Buch« und findet es in Anton Lindners
»Die Barrisons, ein Kunsttraum«. |
Link |
TEXT |
Alternative Drucke |
Hermann Bahr: Von Büchern. In: Die Zeit,
Jg. 12, Nr. 145, 10.7.1897, S. 27–28. |
Schlagwörter |
Buch, Section, Buchtext |