Das Faktum in der Kunst

Hermann Bahr: Das Faktum in der Kunst. In: Sendung des Künstlers. Leipzig: Insel 1923, S. 62–99.

Verfasser:in Bahr, Hermann
Titel Das Faktum in der Kunst
Gesamttitel Sendung des Künstlers
Erschienen
  • Leipzig
  • Insel
  • 1923
  • Seite 62–99
Textanfang Zuweilen wenn unversehens der Mond aus Wolken tritt, oder beim Anblick des Meeres, von Gebirgen oder des ersten Veilchens im März, oft aber auch schon auf einen bloßen Hauch hin, der den Morgenwind anmeldet, überkommt’s uns seltsam: der Puls geht schneller, das Herz schlägt höher, neue Kräfte, kühnere Wünsche wagen sich hervor, um uns und in uns wird’s licht, wir tauen auf, alles hat nun auf einmal erst einen Sinn, die Worte des Lebens ordnen sich, und wir lernen seine Sprache verstehen, unser eigenes, tief verborgenes Wesen wird uns kund, das Buch des Schicksals scheint aufgeschlagen, ein Wunder muß mit uns geschehen sein!
Zusammenfassung Bahr sieht so etwas wie ein Geheimnis der Kunst, das in großen Kunstwerken auch unterschiedlicher Gattungen durch die Geschichte hindurch bloß variiert würde und geht davon aus, dass dessen Erkennen, für Kunstverständnis unabdingbar, sehr schwer, womöglich gar nicht vermittelbar wäre. Das »Faktum«, den realen Hintergrund von Kunstwerken zu erkennen wäre zwar in gewisser Hinsicht interessant, würde jedoch gar nicht zum Bereich des Kunstverständnisses gehören.
Weitere Drucke (Periodika)
  • Preußische Jahrbücher, Jg. 186 (1921) #1, S. 7–32
  • Als »Abriß meiner Ästhetik« in: Der Schloßpark (1921) #11, S. 152–155 [Auszug]
Link TEXT
Alternative Drucke Hermann Bahr: Abriß meiner Ästhetik. In: Der Schloßpark (1921) Nr. 11, S. 152–155.
Schlagwörter Buch, Section, Buchtext