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Wien ehrt seine Meister, freilich erst nach ihrem Tode, erst,
wenn es fortan von ihnen sicher ist; sie sind dann kein lebendiger Vorwurf mehr.
So steht erst jetzt Hofmannsthals Kunst in seiner Stadt leuchtend auf, während
hinwieder Arno Holz schon halb vergessen scheint, das Tempo Berlins hält sich bei
Toten nicht auf, es drängt über sie hinweg. Daß Arno Holz es war, der einer neuen
Jugend das Zeichen zur Auferstehung ihrer Geistesart gab, durch den die freien
Bühnen und Otto Brahm und Schlenther und den dann auch noch Reinhardt erst möglich
wurden, daß sein Geist den Impressionismus bis an sein Ende geleitete, ja selbst
noch in den Anfängen des Expressionismus spukt, daran erinnert sich Berlin nicht
mehr. Mit ist nicht bange, die Zukunft wird ihm gerecht werden; unsere Dichtung
kann den erfrischenden Hauch ostdeutscher Eigenmacht nicht entbehren. | |